Die Neuraltherapie ist eine risikoarme therapeutische und diagnostische Methode, welche nicht nur als Schmerztherapie zur Anwendung kommt, sondern auch für die Behandlung von vielen akuten und chronischen Erkrankungen geeignet ist.
Im gesunden Körper finden ununterbrochen und unbemerkt vom Bewusstsein Abstimmungsvorgänge statt, die alle Organe, Muskeln, Nerven, das Bindegewebe, sowie die Haut in ihrem Funktionen steuern.
Das körpereigene Regelsystem ist in der Lage kleine und kaum spürbare Funktionsstörungen auszugleichen.
Viele kleine Störungen können jedoch die körpereigene Selbstregulierung entgleisen lassen. Dies macht sich in Form von Schmerzen und anderen Beschwerden bemerkbar.
Ziel der neuraltherapeutischen Behandlung ist es, gestörte Regelsysteme auf verschiedenen Ebenen der Körperfunktionen wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
Die Neuraltherapie verwendet zur Erzielung ihrer Heilwirkung das örtlich wirksames Betäubungsmittel Procain. Sie basiert dabei auf zwei wesentlichen Prinzipien: Der Segment– und Störfeldtherapie.
Diese Form der Therapie, auch therapeutische Lokalanästhesie genannt, besteht aus dem Einsatz von Lokalanästhetika in Form von Injektionen und Infiltrationen im von der Krankheit betroffenen Körpersegment. Die Wirkung beruht dabei nicht nur auf der direkten betäubenden Wirkung des Mittels, sondern darauf, dass übergeordnete Regelkreise des Körpers beeinflusst werden. Führt die Segmenttherapie nicht zur gewünschten Wirkung, wird eine Störfeldbehandlung eingeleitet.
In der Neuraltherapie versteht man unter Störfeld, ein krankhaft verändertes Körperareal, das als ständiger Reiz das körpereigene Regulationssystem stört und damit irgendwo im Körper Symptome verursacht oder unterhält. Als so genannte Störfelder kommen dabei z. B. Narben, die Tonsillen (Mandeln), die Nasennebenhöhlen, der Unterleib oder die Zähne in Betracht.
Durch die Injektion kommt es zu einer vorübergehenden Ausschaltung der krankhaften Impulse zwischen einem Störfeld und dem entsprechend erkrankten Organ, so dass die natürliche Heilung aktiviert wird.
Sind Organe nur in ihrer Funktion gestört, dann kann die Neuraltherapie zu einer Heilung oder dauernden Beschwerdefreiheit führen.
Sind bereits bleibende Organschäden vorhanden, kann die Neuraltherapie das Maß der Beschwerden lindern oder die Funktion und die Lebensqualität verbessern helfen.
Eingesetzt kann die Neuraltherapie bei einer Vielzahl von verschiedenen Erkrankungen aus unterschiedlichen Fachgebieten
Vor Beginn der Therapie wird eine ausführliche Krankengeschichte erhoben. Auch schon vergessene, unscheinbare Vorkommnisse wie z.B. Narben nach langen zurückliegenden Verletzungen, die einen Zusammenhang mit dem aktuellen Geschehen vordergründig nicht erkennen lassen, können dabei von Bedeutung sein.
Zur Injektion selbst werden feine Nadeln verwendet, sodass der Injektionsschmerz in der Regel klein ist.
Auf die Behandlung sollte eine kurze Ruhepause folgen. Als Reaktion des Körpers auf die neuraltherapeutische Behandlung kann durch die Umstellung des Regulationssystems ein kurzzeitiges Schwindelgefühl auftreten. Die Reaktionsfähigkeit kann nach der Behandlung für ein bis zwei Stunden beeinträchtigt sein.
Auch eine kurzfristige Verschlimmerung der Beschwerden ist manchmal zu beobachten und stellt keinen Grund zur Beunruhigung dar, ist jedoch eine wichtige Information für Ihren behandelnden Arzt und sein weiteres therapeutisches Vorgehen.
Eine Aufzeichnung der Befindensänderungen an den Tagen nach der Behandlung ist ein wichtiges Hilfsmittel für den Arzt bei der nächsten Konsultation.
Je nach Beschwerdebild und Ansprechen auf die Behandlung kann eine einzige Behandlung bereits zu anhaltender Beschwerdefreiheit führen, was aber eher die Ausnahme darstellt. In der Regel werden mehrere Behandlungen für einen dauerhaften Behandlungserfolg erforderlich sein. Bei chronischen Beschwerde-bildern wird sich die Therapie nach der Aktualität der Beschwerden richten.
Facharzt für Innere Medizin
Nach sechsjährigem Studium und sechs Jahren Facharztausbildung in den Universitätskliniken in Mainz und Frankfurt in Deutschland, habe ich mich schon früh mit integrativen Therapiekonzepten beschäftigt. Ich hatte das Glück, durch äußerst kompetente Lehrer gefördert zu werden. Die Türe zu einem berufsbegleitenden präventionsmedizinischen Studiengang an der Dresden International University öffnete sich dadurch für mich.
Des Weiteren erwarb ich die Fähigkeitsausweise in Homöopathie und Neuraltherapie.
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